Technik
Gegenüber Standardlautsprecherleitungen fällt sofort die schwere Ummantelung des Jubilees auf. Auf die Kabel sind pfeilförmige Ferrite aufgesetzt. Dank dieser Form bleibt das Kabel biegsam. Doch was machen diese schweren Teile eigentlich? Ferrite besitzen hohe Leitfähigkeiten für magnetische Ströme, die der für elektrische Ströme in Kupfer vergleichbar ist. Sie bündeln magnetische Feldlinien wie sie beispielsweise auch in stromdurchflossenen Leitern entstehen. Diese Konstruktion verhindert, dass beim Jubilee Magnetfeldverluste und daraus resultierende Klangeinbußen auftreten. Dass sollte auch messbar sein. Im Labor setzt das Jubilee Maßstäbe, die Induktivität liegt nur noch bei 40 nH/Meter, die normale Gran Finale-Ausführung zeigt hier 84,6 nH/Meter. Auch der Widerstand liegt mit 6,86 mOhm/Meter fast 4 mOhm unter der MkII-Version. Elektrische und magnetische Verluste sind folglich auf ein absolutes Minimum reduziert. Was der Verstärker abgibt, kommt hundertprozentig am Lautsprecher an. Dafür garantieren auch die 1584 Einzellitzen, welche in drei teflonisolierten Strängen geführt werden. Strassner hat dabei eine neue Verseilungstechnik gefunden, die für die gewünschte Induktivitätsarmutsarmut sorgt. Weiteres Unterscheidungsmerkmal zur restlichen Kabelwelt sind die aus Holz und Acryl gefertigten Gehäuse. Sie beherbergen neben einem Zobelglied auch eine schaltbare Impedanzanpassung. Damit können Röhrenverstärker, die meist nur über niedrige Dämpfungsfaktoren verfügen, an Lautsprechern unterschiedlichster Impedanz problemlos betrieben werden. In der Gesamtbetrachtung setzt das HMS Gran Finale Jubilee die Latte für hochwertige Lautsprecherkabel-Verbindungen schon jetzt ein Stück höher. Doch ähnlich wie bei Musikinstrumenten liefert die Messung nur einen Anhaltspunkt, denn so schrecklich es klingt, messbare Schwingungen einer Stradivari unterscheiden sich von denen einer Kaufhausgeige nicht wirklich. Es wird also spannend bei der Frage, inwieweit sich dieser Aufwand auch hörbar bemerkbar macht?