Klang des Gran Finale Jubilee LS
Zunächst stand die Qualität räumlicher Abbildung und Staffelung auf dem Programm. Dafür musste Pianist George Winston ran. Ersten Höreindrücken folgend, war die Kette perfekt gewählt, denn das Klavier war sofort „sichtbar“, stimmte in Größe und Klangfarbe frappierend mit dem Original überein. Ausschwingende Quinten werden so präzise abgebildet, dass man die richtige Stimmung des Saiteninstruments überprüfen kann. Die Fülle akustischer Informationen ist überwältigend, ob Winstons Fuß auf den Pedalen, Hammer, die sich wieder auf die Saiten legen, oder kleinste dynamische Sprünge, den Ohren bleibt nichts verborgen. Was passiert mit Musik, bei der solche Aspekte nicht so ins Gewicht fallen, wie beispielsweise bei Titeln von Rammstein? Bei „Ohne Dich“ überzeugen die erstmals in voller Breite abgebildeten Synthieklänge, die merklich über die Stereobasis hinauslaufen. Unverrückbar steht die Stimme zwischen den Lautsprechern, beim Atmen des Sängers spürt man den Luftzug, außerdem scheinen die verwendeten Lautsprecher eine Oktave tiefer zu spielen. In dieser Qualität haben wir den Song nie zuvor gehört, was einhellige Meinung der Redakteure ist. Logische Konsequenz ist, dass jeder Tester jetzt unbedingt sein eigenes Programm hören möchte. „Walking on the moon“, der Klassiker von The Police zeigt beim Hören mit dem Gran Finale Jubilee akustische Details, die beim Wechseln auf alternative Kabelverbindungen einfach verschwinden, oder deutlich in den Hintergrund treten. Dabei ist die Raumabbildung nicht nur groß, sondern auch exakt umrissen. Die sich anbahnende Spitzenposition erweist sich mit Musik der Künstler Hille Perl und Lee Santana als bestätigt. Ihr Album „Marais: Les Voix Humaines“ (Sony BMG 88697071622) setzt klangliche und musikalische Maßstäbe und das sowohl mit der CD- als auch mit der SACD-Spur. Dem Booklet ist zu entnehmen, dass Hiller Perl dem Hörer empfiehlt „seine Augen zu schließen und darauf zu lauschen, welche Assoziationen sich für ihn bei dieser Musik ergeben.“
Diesen Rat befolgend, wählen wir den Titel „Tombeau pour Monsieur de Lully“. Viola da Gamba und Theorbe, ein Saiteninstrument aus der Gruppe der Basslauten, ergänzen sich gefühlvoll. Reizvoll ist der Kontrast zwischen dem Streichen der Gamben-Saiten auf der einen und dem Zupfen der Basslaute auf der anderen Seite. Jede Schattierung wird vom Gran Finale Jubilee vermittelt, keine noch so feine Wendung geht verloren. In diesem Fall gebührt das höchste Lobheit aber der authentischen Wiedergabe, denn die Künstler musizieren anscheinend in unserem Hörraum. Das ist Weltklasse!
Vor 25 Jahren sammelten wir erste Erfahrungen, von durch Kabeln verursachten Klangunterschieden. Wie viele Leitungen wir in den Jahren getestet haben, wird nicht mehr zu ermitteln sein. Aber beim Hören dieser HMS-Jubilee Sensation wissen wir, warum die viele Stunden sinnvoll genutzt waren, denn so hochwertig Musik wiederzugeben, kommt selten vor und jeder Redakteur denkt beim Erleben einer solchen High End-Anlage: Alles für diesen Moment...