Active Vision M 100
Ein Highlight des Toshiba 32 WL 68 P ist zweifelsohne Active Vision M 100. Diese Bewegungsschaltung vermindert die bekannten Bewegungsunschärfen der LCD Technik erheblich. Technologischer Hintergrund: LCD-Zellen speichern die Infos des dargestellten Bildes und zeigen sie, bis neue sie „überschreiben“. Da die Bilder dabei nahtlos aufeinanderfolgen, gleiten sie optisch ineinander und Motivkanten verwischen während Bewegungsabläufen leicht. Bei Plasma- oder Röhren-TVs ist dies anders: Zwischen den neuen und alten Infos verschwinden die Bilder für wenige Millisekunden, da das Schirmlicht pulsiert – alle Bilder sind klar von einander abgegrenzt. Durch diese Zäsur bleiben Motivkanten nicht nur in jedem Bild für sich, sondern auch im Ablauf der Bilder konturiert.
Toshiba-LCDs bieten nun Paroli. Um den Eindruck von Unschärfen zu minimieren, beschleunigt Active Vision M 100 die Bildabfolge gravierend. Denn der optische Effekt von Verwischungen wird geringer, je mehr Detailinformationen ein Schirm im Zeitablauf darstellt (zeitliche Auflösung). Durch die häufigeren Bildwechsel prägen sich die einzelnen Bilder dem visuellen Gedächtnis des Auges weniger ein, zudem kann das Auge die schnellen Wechsel nicht mehr nachvollziehen. Letzteres ist TV-Enthusiasten seit Start der 100-Hertz Technik bei Röhren-TVs bekannt: Auf Schirmen, die mit einer Bildwechselfrequenz von 50 Bildern pro Sekunde (50 Hertz) arbeiten, sieht man stetiges, großflächiges Flimmern. 100-Hz-Fernseher wirken dagegen völlig ruhig, da das Auge zu träge ist, dieser hohen Bildwechselgeschwindigkeit zu folgen.
Wen wundert’s, dass Active Vision M 100 sich an diese Technologie anlehnt und aus 50 Bildern pro Sekunde 100 zaubert. Hierfür errechnet sie aus den vorhandenen Sequenzen komplett neue und fügt sie zwischen die alten ein. Die Schaltung kalkuliert diese Zwischenbilder so exakt und zum Bewegungsablauf passend, dass sich tatsächlich ein Schärfezugewinn einstellt und die Bewegungen gleichzeitig geschmeidiger wirken. Aufwändige Bildanalysen sind hierfür notwendig: Die aktuelle Bewegungssequenz wie auch die der zwei folgenden Bilder finden Berücksichtigung. Dabei unterteilt die Elektronik die Bildframes in einzelne Felder und untersucht die darin enthaltenen Bewegungsinformationen eingehend. Auf diesen Daten basierend schätzt die Elektronik schließlich sogar ab, in welche Richtung sich der Bewegungsablauf weiterhin fortsetzen dürfte – das verschafft der Software Zeit und macht die Berechnungen noch genauer. Dieses Prinzip der „vektorbasierten Bewegungsschätzung“ haben bislang nur wenige Hersteller im Griff. Dabei arbeitet die Toshiba Schaltung auch mit 1080er HD Bildern zusammen. Viele andere Schaltungen können das hohe Datenvolumen von High-Definition bislang nicht bewältigen. Sie fallen dann in den 50-Hertz-Modus zurück, so dass sich die Charakteristik der Bewegungsdarstellung mit dem Wechsel von Standard- auf HD-Auflösung deutlich verändert.