Pixel Processing IV
Toshiba erzielt die hohe Darstellungsqualität bei Bewegtbildern nicht gänzlich ohne fremde Hilfe. Während die Japaner die Zwischenbildberechnung selbst entwickelt haben, übernimmt die Vollbildwandlung De-Interlacing-Spezialist Faroudja. Hintergrund: TV- und Filmbilder werden in Halbbildern übermittelt. Dabei erhält der Fernseher zunächst alle ungeraden, dann alle geradzahligen Zeilen. Während Röhrenfernseher diese Halbbilder in genau der Reihenfolge darstellen, wie sie ankommen, fügen sie Flachfernseher zu Vollbildern zusammen. Der Schirm gibt die Zeilen somit fortlaufend wieder (1, 2, 3...). Ziel ist, die Bilder so gekonnt mit einander zu verweben, dass an den Motivkanten weder Flimmern noch sonstige Ungenauigkeiten entstehen. Weiterer Schwierigkeitsgrad: Während ungerade und gerade Zeilen bei Filmbildern genau zusammenpassen, geben klassische TV-Bilder aus aufnahmetechnischen Gründen mit ihnen unterschiedliche Bewegungsphasen wieder. Der besonders versierte „Video-Mode“ muss bei der Erstellung der Vollbilder daher nicht nur Halbbilder zusammenfügen, sondern das jeweils fehlende Pendant sogar von Grund auf neu errechnen.
Die bei den Japanern neue, dynamische Hintergrundbeleuchtung „Active Backlight Control“ gehört ebenfalls zum Pixel-Pro-Viererpaket. Sie passt sich in der Helligkeit dem jeweils dargestellten Bildinhalt an: Ist’s dunkel im Film, dimmen die Lampen herunter, so dass sich die Schwarzdarstellung verbessert. Mit sonnigen Bildern drehen sie dagegen auf volle Leistung, womit Bildhelligkeit und Kontrast erneut optimiert werden.
Ursprünglich hat Toshiba den Begriff Pixel Pro ausschließlich für eine Technik zur Erhöhung der Bildschärfe verwendet. Für diese Aufgabe wertet die Elektronik ähnlich Active Vision M 100 die Bildinhalte detailliert aus und errechnet zusätzliche Bildpunkte. Pixel Pro erzielt einen angenehmen Detailreichtum ohne aggressiv wirkende Übertreibungen. In den Genuss des Processings gelangten die Tester beim 32 WL 68 P allerdings erst, als sie den Schärferegler weit herunter auf „-28“ stellten. Im anderen Fall überzeichnete die Elektronik Motivkanten stark und übertrieb bei der Kontrastdarstellung vehement – da ist’s dann freilich aus mit der Harmonie. Weniger spektakulär, aber dennoch not wendig, sind die üblichen Signalverarbeitungsschritte wie bildinhaltsadaptive Kontrast- und Farbregulierung, Rauschfilterung und eine klare Farbtrennung (Cross Colour Supression und Chroma Bug Correction). Auch diese Schaltungen führt Toshiba unter der Pixel Processing Bildverbesserungstechnologie zusammen.