Am Wegesrand
Leider klaffen Konsens und Nähe zum musikalischen Original aus mehreren Gründen teils weit auseinander, nicht zuletzt aufgrund der geschmacksbildenden Wirkung einiger High End-Protagonisten. Dali als tonangebenden Hersteller anzusehen, wäre mit Blick auf seine Bedeutung auf dem deutschen Markt unzutreffend; klanglich sieht es da durchaus anders aus, so viel sei vorweggenommen. Vielmehr fristen Dali-Lautsprecher das machmal reizvolle und vorteilhafte, zuweilen aber auch nicht ganz befriedigende Dasein am Rande der großen Geschäfte. Immerhin wurde das Unternehmen bereits 1983 ins Leben gerufen, übrigens von Skandinaviens größter Einzelhandelskette für Audiokomponenten, blickt ergo auf reichlich Erfahrung zurück und behauptet sich nachhaltig ohne fixsternartig auf dem Markt groß geworden zu sein - das ist oftmals ein Indiz für besondere Qualität. Kenner schätzen die Erzeugnisse aus dem hohen Norden in der Tat seit je her als Geheimtipp für eine außergewöhnliche Synthese aus bester Verarbeitung, sehr ansprechender Optik und überzeugendem Klang zu nachvollziehbaren Preisen. Allein ein Blick auf die Helicon 300 MkII offenbart deutlich, dass die Beachtung des Herstellers in der breiten Öffentlichkeit dem real Gebotenen kaum gerecht wird: Ganz unabhängig vom Preis findet sich eine derartig makellose Verarbeitungsqualität und Ausführung recht selten. Die Helicon-Serie folgt in der Hierarchie des Portfolios direkt auf die Einsteigerlinie der Dänen, dennoch sind die Helicon-Gehäuse mit hochglanzlackierten, gepaarten Echtholzfurnieren gefertigt, ebenso wie die aufwändig konstruierten Ständer. Diese sollte man sich nicht nur zur Wahrung der makellosen Optik gönnen, auch klanglich profitiert die 300 MkII deutlich von den ebenso robusten wie schweren Spielpartnern, die optimal auf den Lautsprecher und dessen Resonanzverhalten abgestimmt wurden. Im Zweifelsfall stellen sie eine lohnende Upgrade-Option für später dar.