Muse und Muße
Kunst und Kommerz lassen sich auf vielfache Weise miteinander vereinen; nicht nur in exklusiven HiFi- Segmenten beliebt ist die Anlehnung an künstlerisch oder geistesgeschichtlich bedeutungsvolle Begriffe bei der Produktnamensgebung. Bevor Missverständnisse aufkommen und jemand bei „Dali“ an den spanischen Surrealisten denkt, klärt der Hersteller in seinen Informationsmaterialien nicht nur über die Bedeutung dieses Kürzels auf, Danish Audiophile Loudspeaker Industries, sondern gibt auch gleich ein wenig die Bezeichnung der Aufsteigerlinie erhellenden Geschichtsunterricht: Helikon ist die Heimat der neun Musen aus der griechischen Antike - dann mal schnell zur eingehenden Betrachtung der Technik, um zu sehen, ob die 300 MK 2 auch substantiell sagenhaft ist. Etliche konstruktive Merkmale der erfolgreichen Euphonia-Serie wurden in die Helicon-Modelle transferiert, auf den ersten Blick erkennbar ist die charakteristisch rost-rötlich gefärbte Membran für den Tief- und Mittelton. Diese wird aus Papier gefertigt, dabei mit einem nicht bekannt gegebenen Zusatz getränkt, woraus die Dali-typische Färbung resultiert. Zwecks Versteifung der besonders leichten Membran werden vor der Formgebung fein zermahlene Holzfasern eingearbeitet, deren Anordnung willkürlich ist, um die von der Schwingspule auf die Membran einwirkende Energie wirksam in unterschiedliche Richtungen zu zerstreuen, sprich zu absorbieren. Die Membranaufhängung erfolgt mittels einer besonders weichen Gummisicke, im Verbund mit zwei großzügig dimensionierten Ferritmagneten vollführt der Treiber so mühelos lange Hübe. Deren Magnetfeld ist so kräftig, dass die Eisenteile des Magnetsystems gesättigt werden, dadurch weist die Schwingspule auch in Bewegung eine konstante Induktivität auf, was wiederum zu einem konstanten Impedanzverlauf führt. Ein T-förmiges Polstück fokussiert den magnetischen Fluss auf den Schwingspulenspalt, so dass dynamische Verzerrungen weiter minimiert werden können.