Bild und Ton
Der neue Toshiba 47WLG66P überzeugt sofort durch seine Größe. Mit den fast 1.20 Metern Bilddiagonale macht man aus dem normalem Wohnzimmer schon fast ein Kino. Zur Beurteilung der Bildqualität fütterten wir den LCD mit Satellitensignalen der neuen Topfield Set-Top-Box TF-6000 und auf der digitalen Seite mit Filmmaterial von unserem Referenzspieler Audionet VIP G2 und dem neuen Panasonic DVD-Rekorder DMR-EX75. Verkabelt wurden die beiden DVD-Geräte mit HDMI-Kabeln Deep Blue C von AIV. Zunächst stellten wir mit einer Test-DVD die Werte für den Kontrast, Helligkeit und die Farbsättigung ein. Im Regelfall müssen diese bei allen Fernsehgeräten gegenüber dem Auslieferungszustand verringert werden. Vom Werk her sind 99% der Bildschirme zu hell und zu kontrastreich eingestellt, damit sie im Handel auf den ersten Blick einen perfekten Eindruck hinterlassen. Dabei werden jedoch immer Feinheiten und Nuancen im Bild verschluckt. Genauso verhält es sich mit der Grundschärfeeinstellung: Diese senken wir beim Toshiba auf ein Minimum ab, da anderenfalls eine zu hohe Einstellung Doppelkonturen an Kanten erscheinen lässt. Messungen mit dem Farbkalibrierungssystem Colorfacts zeigen einen darstellbaren Farbraum, der kaum Wünsche offen lässt. Die Farbtemperatur läuft über den gesamten Helligkeitsbereich konstant, auch die einzelnen Grundfarben zeigen kaum Abweichungen. Durch das Gamma von 2,38 ist der Toshiba so eingestellt, dass er ein allen Bereichen auch noch kleinste Helligkeitsveränderungen zeigt. Gerade in dunklen Passagen, wie sie in Herr der Ringe – Rückkehr des Königs vielfältig vorkommen, ist dies deutlich zu sehen. Auf der anderen Seite werden jedoch auch keine Feinheiten in hell leuchtenden Flächen verschluckt. Eine Feuersbrunst weist immer noch Differenzierungen und nicht nur einen hellen Fleck auf. Spielt man vom Rechner HD-Material zu, fährt der Toshiba zur Höchstform auf. Das Full-HD-Planel zeigt ein sehr scharfes, dabei aber immer natürlich bleibendes Bild. Gerade bei dieser Bildgröße von weit über einem Meter machen sich die 1080 Zeilen deutlich bemerkbar. Schaut man sich den HD-Trailer Cars von Disney/Pixar an, sind kleinste Steinchen auf den Wüstenstraßen zu erkennen und sogar minimale Farbverläufe in den Lackierungen der Wagen. Dann machten wir uns noch mal das Vergnügen und schauten uns Fotos einer Digitalkamera an. Zugespielt über den seitlichen S-Video-Eingang erstaunte uns auch hierbei die sehr ausgewogene Darstellung und die hohe Grundschärfe. Je nach Umgebungslicht empfehlen wir jedoch, die Hintergrundbeleuchtung anzupassen. Schaut man im dunklen, kinoähnlichen Raum kann die Panelhelligkeit durchaus auf 30% abgesenkt werden, was dem Schwarzwert stark zu Gute kommt. Tagsüber und in hell erleuchteter Umgebung dreht man diese einfach wieder höher. In normaler Wohnzimmeratmosphäre hat sich eine Einstellung von 50% bis 60% bewährt. Um schnell umzuschalten, stehen drei Voreinstellungen für Tag, Abend und Nacht bereit, die auf einen Tastendruck aufgerufen werden können. Der Toshiba leistet auch hinsichtlich des Schwarzwertes gute Dienste. Bedenkt man, dass bei einem LCD-Gerät immer eine Hintergrundbeleuchtung vorhanden ist, sind schwarze Fläche auch auf dem Schirm nahezu schwarz. Durch die dreistufige Farbtemperatureinstellung kann man seinen Lieblingsgrundton zwischen warm, neutral und kalt wählen, wobei die Einstellung "warm" mit 8000 Kelvin leicht über der Hollywood-Norm liegt. Die Voreinstellungen "normal" bzw. "kalt" liefern Temperaturen von 9800 bzw. 12000 Kelvin. Die Farbtemperatur läuft über den gesamten Helligkeitsbereich konstant, was dem Gesamteindruck des Bildes zu Gute kommt.
Die Audioabteilung kommt dagegen nicht ganz an die Qualität des Bildes heran. Die integrierten Lautsprecher, die vom Audiospezialisten Onkyo stammen, leisten beim normalen Fernsehprogramm gute Dienste. Stimmen sind sauber und gut verständlich, Musik bringen sie ausgewogen – bedenkt man, dass es sich um einen Fernseher handelt – zu Gehör. Systembedingt fehlt jedoch die letzte Dynamik. Für das richtige Kinoerlebnis, dass bei dieser Bildschirmgröße durchaus gegeben ist, sollte es nach Möglichkeit eine externe Surround-Anlage sein. Aufpeppen kann man die Tonabteilung durch den SRS Wow Surround Sound, der eine deutliche Steigerung der Räumlichkeit leistet. Dem Bassbereich kann man ebenfalls ein wenig auf die Sprünge helfen, so dass auch tiefste Passagen relativ gut zur Geltung kommen.