Audionet VIP G2: Der große Wurf!
Erinnern Sie sich noch an die Einführung der CD vor 22 Jahren? Von Karajan und Dire Straits-Gitarrist Mark Knopfler verkauften uns leichte Handhabung und einzigartigen Komfort. Bezeichnenderweise war von Klangqualität nicht die Rede. Vor 10 Jahren kam dann die DVD, bei der es um ausgezeichnete Bild- und Mehrkanaltonqualität gehen sollte. Doch immer standen nur Bedienkomfort und Nutzungsmöglichkeiten im Vordergrund. In Bezug auf beste Wiedergabeeigenschaften ist es mit wenigen Ausnahmen bei bloßen Ankündigungen geblieben. Doch jetzt tritt Audionet mit dem Universalspieler VIP G2 an, endlich das Versprechen höchster Musik- und Bildqualität einzulösen. Wir sind gespannt, ob das gelingt.
Auf die klanglichen Eigenschaften der Compact Disc angesprochen, soll Herbert von Karajan gesagt haben, dass es ihm lediglich darum gehe, Beethovens 9. Symphonie ohne Unterbrechung hören zu können. Indirekt gestand er damit ein, dass er klanglich sehr wohl etwas an dem „Wunder“-Tonträger CD auszusetzen hatte. Rückblickend auf über zwei Jahrzehnte digital gespeicherter Musik lässt sich feststellen, dass das musikalische Potenzial der Player zwar stets gestiegen ist, doch die Stufe vollständiger Zufriedenheit nicht erreicht wurde. Darunter verstehen wir, dass man die Technik beim Hören vergisst und ausschließlich Emotionen verbleiben. Genau dieser Satz scheint bisher unteilbares Eigentum von Anhängern der Schallplatte zu sein. Den Versuch der Industrie, mit der Einführung von DVD-Audio und SACD, zwei hochauflösenden Tonmedien, diese Lücke zwischen der CD und der LP zu schließen, dürfen wir heute als gescheitert betrachten, weil der Markt zu klein dafür zu sein scheint.
Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass die Hardware, sprich die Spieler noch nicht das Niveau erreicht haben. Denn sicher ist, dass die Einführung der DVD-Spieler vor 10 Jahren ein Schlag in das Gesicht von Musikhörern war. Denn plötzlich stand die Wiedergabequalität von CDs nicht mehr im Vordergrund, lediglich die Aussage, dass die neue Technik natürlich auch in der Lage sei, „alte“ Silberlinge zu spielen. Dabei sollte sich jeder bewusst machen, dass Funktion nie etwas über Qualität aussagt. Doch die Stückzahlen verkaufter DVD-Player schnellten in die Höhe, weil Bildqualität und Mehrkanalton eben sehr überzeugende Verkaufsargumente sind. Aufgrund abstruser Format- und Featurewettkämpfe rückten die wesentlichen Aspekte Bild- und Tonqualität in den Hintergrund. Letztere in weitaus stärkerem Maße. Traute man sich, in diese Geräte CDs einzulegen, fühlte man sich schnell an die Anfangstage des Mediums zurückversetzt: schrille, aggressive Höhen, keine oder falsche Raumabbildung und ein dünner Bass. Wer sich damit auf das MP3-Zeitalter vorbereiten wollte, hatte sicher Erfolg.
Sprach man Produktmanager auf mangelhafte Toneigenschaften an, reagierten sie schulterzuckend mit dem Satz, dass es die meisten Verbraucher nicht wirklich interessiere. Der Fehleinschätzung dieser Herren verdankt die analoge Langspielplatte ihren zweiten Frühling. Doch ist allen Beteiligten klar, dass es sich dabei nur um einen kurzfristigen Trend handelt. Denn früher oder später wird es den ersten Universalplayer geben, der in allen Belangen überzeugt. Den derzeit aussichtsreichsten Kandidaten hat das AV-Magazin zum Test bestellt: es ist der Audionet VIP G2. Im Gegensatz zu anderen Komponenten, deren Testprozedur rund 14 Tage dauert, hat das AV-Magazin den VIP G2 vier Monate in allen Konfigurationen geprüft.