Der Traum von der idealen Schallquelle
Je dichter die einzelnen Chassis eines Lautsprechers beieinander platziert sind, umso besser kann ein zeit- und phasenrichtiges, in sich stimmiges und räumlich akkurates Klangbild produziert werden - theoretisch. Praktisch wächst der Entwicklungs- und Produktionsaufwand exponentiell mit jedem weiteren Bauteil eines Chassis-Systems an und stören sich bei vielen Konzepten deren eng beieinander oder gar ineinander platzierte Chassis massiv gegenseitig, etliche Koaxialchassis kämpfen daher mehr mit ihnen eigenen Resonanzproblemen als sie Vorteile im Ergebnis verbuchen können. Sofern es nicht um vordergründig hörbar mehr Höhen geht, die Illusion höherer Auflösung und Transparenz, wird die Abstimmung eines derart komplexen Systems wie des 3K-Arrays zu einer wahrhaft immensen Herausforderung. Die Disziplin, in der sich ein Lautsprecher von Weltklasseniveau messen lassen muss, heißt schlicht außergewöhnliche Stimmigkeit. Eher frequenzmäßig zu beschreibende HiFi-Kriterien sind hier Vorrundenprüfsteine. Gut bestückt ist die Akurate 242 allemal: Das Array umfasst einen Super-Hochtöner, einen „normalen“ Hochtöner sowie einen archaisch großen Mitteltöner mit amtlichen 75 Millimetern Durchmesser.
Diese Kunststoffkalotten werden sämtlich von besonders kräftigen Neodymmagneten feinster Qualität angetrieben, wobei die jeweilige Größe dieser Magnete die Abstände der Kalotten zueinander definiert - hier geht‘s eng zu wie in einer Schlangengrube. Eingefasst ist dieses Ensemble in ein Aluprofil, welches aus seitlicher Ansicht deutlich über die Schallwand nach vorn ragt, die in sanftem Schwung nach unten auslaufende Form könnte man voreilig für optisches Design halten. Natürlich steckt viel mehr dahinter, denn hier waren qualitätsbezogen kleinkarierte Schotten am Werk. Die schmeichelnde Formgebung ist schlicht Resultat von Resonanz- und Schallverteilungsoptimierungen. Jenes Trägerelement setzt sich aus zwei Halbschalen zusammen, die selbstredend nicht aus irgendeinem Aluminium, sondern einer besonderen, kostspieligen Legierung von höchster Dichte und damit minimaler Neigung zu Eigenresonanz geformt werden. Sogar diesen Arbeitsprozess hat Linn monatelang ausgetüftelt, da übliche Druckguss- und Zugverfahren die eigenen Vorgaben zum Resonanzverhalten des vitalen Bauteils nicht erfüllten. Dieses Grundlagenwissen in der Verfahrenstechnik führte mittlerweile übrigens auch zur Produktion der Super-LP12-Tuning-Subchassis-Armboard-Tonarmträgerplatte Keel.