Touché
Wer jetzt befürchtet, die Akurate 242 sei eine Diva, die erst langwierig umgarnt werden will, bis sie ihren Charme versprüht, kann getrost beruhigt werden: Experimente mit ihrer Variabilität sind Möglichkeiten, keine Notwendigkeiten. Ihre Zulieferer betreffend zeigt sie sich naturgemäß anspruchsvoll aber dennoch unkompliziert: je besser, umso besser. Einzig bei der Positionierung kann man es zu gut meinen, stark auf den Hörplatz eingewinkelt und allzu weit von der Rückwand entfernt, ergibt sich vor allem bei der Raumabbildung kein schlüssiges Ganzes, bleibt die Fokussierung schwammig. Auch tonal klingt es dann eher so, wie der Skeptiker von solcher Komplexität erwartet - die Äußerungen der einzelnen Chassis wollen sich einfach nicht zu einem Musikvortrag zusammenfügen. Im Hörraum des AV-Magazins mit fünf Metern Tiefe stellte sich eine Distanz zur Rückwand von 75 Zentimetern als ideal heraus, zu den Seitenwänden hatte die Akurate 90 Zentimeter Platz. Besonders wichtig ist die korrekte Ausrichtung der Lautsprecher in Relation zum Hörplatz: Eine fast parallele, nur sehr wenig zur Basismitte hin eingewinkelte Platzierung teilt sich sofort unmissverständlich als richtige Wahl mit, und zwar aufgrund der Abstrahlcharakteristik des 3K-Arrays als einzig richtige.
Dann löst die Akurate 242 plötzlich ihr großes Versprechen ein: mehr zu zeigen als die meisten anderen, ohne sich in Akribie zu verlieren. Keine Vorlieben für bestimmte Musikrichtungen zu haben, nur für gute Produktionen. Keine Einzeldisziplin tritt jetzt mehr in den Vordergrund, hörbar, ja geradezu spürbar wird statt dessen eine gelungen balancierte Summe jeder Menge Qualitäten. Mit einer Selbstverständlichkeit, die einfach für sich spricht und einem Realismus, der nur für Erwachsene geeignet ist, lädt die 242 zur Neuentdeckung bestens bekannt geglaubter Scheiben ein. Das macht die wahre Kunst großer Schallwandler aus, genau das trifft ins Herz. Willkommen in der pragmatischen HiFi-Zukunft.