Klangliches Erlebnis
Völlig entspannt begannen wir die Hörtestsitzung mit Philipp Weiss „The shadow of your smile“. Sofort offenbart die Ambiance ihr Potenzial. Extrem lokalisierbar die Stimme des Sängers genau zwischen den Lautsprechern. Musikalisches Begleitpersonal tritt dezent dazu und zwar mit frappierender Abbildungsgenauigkeit. Faszinierend ist der Einsatz des Saxofons. Klangfarbe und Schmelz dieses Instruments werden selten so gut getroffen, wie es die Audiodata im Hörraum mit Leichtigkeit demonstriert. Schönheitsschauer jagt uns Katie Melua mit „Faraway Voice“ über den Rücken. Fein artikuliert, fast zerbrechlich vernehmen wir kleinste Nuancierungen. Keine Frage, diese Details werden von anderen Lautsprechern gerne mal geschluckt. Vollendete Klasse zeigt die Ambiance mit Robin Holcombs Klassiker „When I Stop Crying“. Im Hintergrund wird im Takt ein Schellenkranz geschlagen, der sich meist wie ein diffuses Scheppern irgendwo hinter dem Lautsprecher anhört. Nicht hier, denn es exakt Klangfarbe und Spektrum des Instruments wie der Vergleich mit dem Original zeigt. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass die Ambiance definitiv Anspruch auf die Spitze erhebt. Mit „Zero Gravity“ von Blank & Jones kommt man tatsächlich schnell in den Zustand der „Schwerelosigkeit“. Auf dem Display des DVD-Spielers steht die Zeit bei 1:24 als die Ambiance sich vom sensiblen Schallwandler zum energetischen Dampfhammer verwandelt. Präzise, konturiert und wiederum sehr räumlich entstehen elektronische Klangflächen im Raum und der Bass stampft, dass es die wahre Freude ist. Treten Ermüdungserscheinungen bei höheren Pegeln auf? Man nehme Kraftwerk Minimum-Maximum, wähle den Titel „Die Mensch-Maschine“ und drückt auf „Play“. Jetzt erweist sich die Kombination mit Audionet-Verstärkern als Gold wert. Auf dem Anzeigen der Monoverstärker tauchen jetzt kurzzeitig Werte von um die 840 Watt auf - und es ist nicht zu laut! Im Gegenteil klingt dieser Live-Mitschnitt absolut realistisch. In puncto Dynamik gehört die Ambiance ebenfalls in die Top-Liga. Im Hörraum meldete sich jetzt die B&W-Fraktion zu Wort, der es an Zupack-Fähigkeiten fehlte. Also „Square One“ von Coldplay auf den Teller und noch mal hören. Von wegen fehlender Kernigkeit, ganz offenbar ist das Vorhandensein des oberen Frequenzspektrums für manchen Hörer so neu, dass er den packenden Drive der Ambiance erst im zweiten Anlauf mitbekommt.
Im Übrigen ist das weiterer Grund, der für die Audiodatas spricht, denn sie spielt nicht mal andeutungsweise spektakulär. Etwaige Überbeeindruckung beim Hören fasziniert nämlich immer nur für kurze Zeit. Um den brillanten Charakter der Ambiance in seiner ganzen Tragweite zu erkennen, sollte man sich ein bisschen Zeit nehmen. Durch ein Museum joggt man ja auch nicht, sondern man verweilt vor den Ausstellungsstücken. Im Falle der Audiodata werden musikbegeisterte Hörer schnell heraus finden, dass sie es mit angewandter Kunst auf höchstem Niveau zu tun haben. Beim AV-Magazin ist die Ambiance jetzt Referenz-Lautsprecher!