Konsequenz bis Ultimo
Indizien für audiophile Qualitäten findet man unter der Haube des Tucana schnell: drei wuchtige Ringkerntransformatoren sind besser als ein noch größerer, der bei adäqater Kapazität gar nicht ins Gehäuse passen würde, die gesamte Schaltung ist kompromisslos in Doppel-Mono-Architektur gehalten. Passend zum Hauch der jungen Wilden verzichtet Leema nicht nur auf eine nennenswerte Gegenkopplung, sondern erspart dem Tucana sympathischerweise auch gleich eine Protektion vor Kurzschlüssen an seinen Terminals. Somit ist zwar Vorsicht beim Hantieren mit Lautsprecherkabeln geboten, aber auch die Bahn frei für besten, ungebremsten Klang.
Dezent implementiert und ohne viel Aufhebens dokumentiert sind die Erweiterungsmöglichkeiten des Vollverstärkers. An seinen rückwärtigen AV-Eingang lässt sich ein AV-Prozessor anschließen, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, wird in diesem Fall die Verstärkung von dessen Audiosignalen schrittweise auf einen Mittelwert angehoben. Interessanter ist eine zweite Variante des Systemausbaus: Ambitionierte Mehrkanal-Musikfans, so es solche gibt, können den Tucana mit einer mehrkanaligen Tonquelle speisen und ihn mit seinen Schwestergeräten Hydra und Corvus zur Surround-Multi-Amping-Schaltzentrale ausbauen. Der weit gehend mit dem Tucana baugleiche Hydra hängt in dieser Konfiguration als Slave-Endverstärker für die Rearkanäle am Tucana während der Corvus die Center-Verstärkung und das Bassmanagement übernimmt - dergestalt lässt sich besonders gepflegt SACD genießen, frei von eingeschleiften Mehrkanalprozessoren. Die Lautstärkeregelung sowie die Quellwahl wird in solchen Ausbaustufen mittels eines proprietären Protokolls namens LIPS (Leema Intelligent Protocol System) vom Tucana an seine Mitspieler übertragen, physisch wird diese Kommunikation durch eine mit Mini-Klinken konfektionierte separate Kabelverbindung realisiert.