Interview mit Roland Appel
AV-Magazin: Herr Appel, wie sind Sie darauf gekommen, Leema Acoustics in Deutschland zu vertreiben? Woher kennen Sie die Produkte überhaupt?
Roland Appel: Das war eine Mischung von Zufall und Glück. Da wir ja leider den Castle-Vertrieb verloren, aufgrund der Insolvenz seitens Castles, sondierten wir den Markt, um diese Vetriebslücke zu schließen. Letztendlich war es der Tipp eines Vertriebskollegen, der die klanglichen Qualitäten kleiner Leema-Lautsprecher rühmte, und meinte, dass dies ein Produkt sein könnte, um die „Castle-Lücke" zu schließen. Aber weit gefehlt - Leema Acoustics ist viel mehr als ein Lückenfüller! Die Lautsprecher sind für die Größe schier unglaublich! Zitat von Herrn Ernstberger vom Studio 3 in München in Bezug auf die Xone: "Jetzt bin ich schon so lange im Hifi-Geschäft (eigenes Ladengeschäft seit 38 Jahren) aber so ein Bassfundament bei dem kleinen Volumen hab ich noch nie gehört!" Und nun war Leema auch kein reiner Lautsprecher-Hersteller mehr, die Jungs hatten auch eine exzellent klingende und verarbeitete Elektronik, die unglaublich pfiffige Bedien- und Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Also zögerten wir keine Sekunde uns diese Juwelen zu sichern.
AV-Magazin: Das AV-Magazin ist sicher, dass das Interesse an diesem Produkt groß sein wird. Was können Interessenten unternehmen, wenn Sie die Produkte hören möchten?
Roland Appel: Der Markt für diese Geräte ist zwar klein, aber es gibt immer noch Fans von topverarbeiteten und ebenso klingenden HiFi- und AV-Geräten. Wir sehen hier Kundenpotenzial, in Musikfans, die nicht die üblichen, mit teueren Logos geschmückten Verdächtigen ihr eigen nennen wollen, sondern Wert auf Top-Klang-Verarbeitung-Leistung legen, und so rechnen wir schon mit dem ein oder anderen Interessenten. Da das Produkt frisch auf dem Markt ist, und wir noch kein flächendeckendes Händlernetz haben, ist es am sinnvollsten, direkt mit uns Kontakt aufzunehmen. Dann dürfte es nicht mehr so schwer sein, Hörtermine zu arrangieren.
AV-Magazin: Sie vertreiben auch Myryad in Deutschland. Sehen Sie eher Gemeinsamkeiten zu den Produkten von Leema Acoustics oder den Kontrast?
Roland Appel: Das ist mit einem ganz klaren „Jein" zu beantworten. Beide Hersteller haben sich top-klingenden Hifi- und AV-Geräten verschrieben. Wobei Myryad doch mehr ein breiteres Publikum anspricht, alleine schon durch eine breitere Produkt- und Preispalette. Und ich sehe Leema Acoustics auch mehr da, wo Myryad eigentlich gar nicht hin will. Gemeinsam haben beide auch, dass weder bei Myryad noch bei Leema mit geheimnisvollem Voodoo gearbeitet wird, sondern dass hier bei beiden Herstellern perfekte Ingenieurskunst geboten wird. Also klingen die Geräte auch dann hervorragend, wenn der Mond nicht im 7. Haus steht und das Pflaster nass ist...
AV-Magazin: Spüren Sie auch etwas von der Zweikanal-Renaissance, über die derzeit viel geschrieben wird?
Roland Appel: Myryad hat erstklassige AV-Prozessoren, die sich gut vermarkten lassen, allerdings ist unser Hauptumsatzträger ganz klar der Stereo-Bereich. Hier hat wohl auch ein großer Teil der Musikinteressierten gemerkt, dass viele Lautsprecher und unverständliche Logos und 5 bis 7 mal ganz viel Watt, nichts und aber gar nichts damit zu tun haben, welche Klangqualität am Ende steht.
AV-Magazin: Welche Art Kunde wird sich Ihrer Meinung nach warum für Leema Acoustics-Produkte entscheiden?
Roland Appel: Unsere Kunden sehen wir in all den Technik-und Verarbeitungs-Fans, die sich nicht nur durch große Namen, sondern durch Topleistung angesprochen fühlen. Wir haben vollstes Vertrauen in das Produkt und in dessen Langlebigkeit - schließlich gibt nicht jeder 5 Jahre Garantie, schon gar nicht auf CD-Player. Über all dem steht für mich dann aber noch die süchtig machende Klangqualität.