Stärkung der Mitte
Insbesondere die preisliche Mitte erscheint doch immer wieder gern von etlichen Herstellern vernachlässigt, seit Jahren gehen zwei Extreme richtig gut: Die Studentenpakete und die Gegenwerte von Eigentumswohnungen. Die Überboliden haben es nur insofern schwer, als von ihnen zurecht das Allerbeste erwartet wird, Einsteigerangebote dagegen profitieren - auch zurecht - von der Relativität: „Sehr viel Musik für so wenig Geld“. Dazwischen angesiedelte Komponenten jedoch müssen noch immer auf bestimmte konstruktive Merkmale und Materialien verzichten, sind mit ihren Preisschildern allerdings längst dem Harmlosen entwachsen. Auch die beiden Leema Acoustics-Maschinen kosten schon richtig Geld, achteinhalb tausend Euro in der Summe, müssen folglich bereits sehr hohen Ansprüchen an die Musikwiedergabe genügen. Ihre Konkurrenz mag nicht so zahlreich sein wie in anderen Preissegmenten, aber sehr ernst zu nehmen, denn wer sich in diesem Becken tummelt und überlebt, hat wirklich was drauf.
Das gilt ganz offenbar ebenso in besonderem Maße für Ingenieure der BBC, die British Broadcasting Company scheint eine Art HiFi-Talentschmiede zu sein. Für Musikwiedergabekünstler angelsächsischer Provenienz gehört die geistige Beheimatung bei der BBC fast so zum guten Ton wie brennende Mülltonnen im Hintergrund eines Chart-Hip Hop-Sternchen-Clips. So reihen sich auch Lee Taylor und Mallory Nicholls in den illustren Reigen Alterwührdiger wie Rogers, Spendor oder Harbeth ein - große Namen, die wie kaum andere die Bezeichnung „Traditionsmarke“ verdienen. Beide konnten vor Start ihrer Company auf viele Jahre Erfahrung im professionellen Audio zurückblicken, nachdem er die BBC verließ, entwickelte und fertigte Mallory Abhörelektronik für Aufnahmestudios, Masteringstudios und Sendeanstalten. Mitstreiter Taylor recordete und mixte zuvor die akustische Kulisse für Film, Fernsehen und Theater.