Form, Funktion und Möglichkeiten Soulution 720
Wer hochwertige Musikwiedergabe schätzt, weiß, dass die Elektronik nur Mittel zum Zweck ist. Möglichst unverfälscht soll es klingen. Aus genau diesem Grund schätzt es diese Sorte Mensch, wenn das Bedienkonzept der Komponente puristisch ist. Diese Vorgabe finden wir in der Stereovorstufe Soulution 720 hervorragend umgesetzt. Lautstärke und Quellenwahl wird über je einen Drehknopf vorgenommen. Hinzu kommen noch drei mit präzisem Druckpunkt versehene Taster - fertig. Wer jetzt denkt, dass dieser Pre-Amp in puncto Ausstattung ein Schmalhans ist, sieht sich beim Einsteigen in das Menü gewaltig getäuscht. Erst jetzt wird der enorme Aufwand sichtbar, der sich hinter der mächtigen Frontplatte verbirgt. Zunächst wird hier natürlich zwischen den sechs Eingängen gewählt, von denen zwei symmetrisch und vier asymmetrisch ausgeführt sind. Dabei ist einer der Cincheingänge sensiblen MC-Signale vorbehalten. Wer lieber mit einem separaten Phonovorverstärker arbeitet, kann auf die günstigere Soulution 721-Vorstufe zurückgreifen, die statt Phonopre einen weiteren Hochpegeleingang aufweist. Doch zurück zu den vielfältigen Möglichkeiten, der Nutzer kann beispielsweise bestimmen, welcher Eingang beim Einschalten arbeitet. Sehr angenehm ist auch die Programmierung des Anfangspegels, denn wie wir in der Praxis bemerkt haben, kann man mit den Soulutions auch extrem hohe Lautstärken fahren, ohne dass es unangenehm wird. Vergisst man hernach das Volumen wieder zu reduzieren, wird man sich beim nächsten Hören der Soulutions eben nicht erschrecken. Wunderbar ist der ebenfalls justierbare Mute-Pegel, statt eines abrupten Pegelabfalls fährt die 720er langsam das gewünschte Niveau an. Bei Kindern im Haus oder empfindlichen Schallwandlern ist es sinnvoll, den maximalen Ausgangspegel des Stereovorverstärkers zu begrenzen. Dass funktioniert bei der schönen Schweizerin genau so wie die dreistufige Pegelanpassung der Eingänge einwandfrei. War es das schon? Nein, natürlich nicht. Denn auch die Helligkeit des Displays, Balance, Phonovorverstärkung, Tape-Out und ein Subsonic-Filter lassen sich noch schalten. Zum Schluss kommt die vielleicht faszinierendste Einstellung der 720er: jeder Eingang kann in der Bandbreite verändert werden. Wenn es zu hochfrequenten Einstrahlungen kommt, kann die Eingangsbandbreite auf 20 Kilohertz verkleinert werden. Für die Zwischenposition 200 Kilohertz haben wir keine rechte Verwendung gefunden, denn wenn es zu keinerlei Störungen kommt, sollte man stets die volle Bandbreite von 1,8 Megahertz nutzen. Hat man alles Festlegungen getroffen, ist die Nutzung der Soulution 720 in der Praxis kinderleicht.