Soulution - Die Macher
Neue Marken stehen immer unter besonderer Beobachtung. Selbstverständlich darf man sich nicht nur ausschließlich um das Produkt kümmern, sondern es gilt auch herauszufinden, wer und was hinter den Komponenten steckt. Denn einmal im Monat klingelt das Redaktionstelefon und am anderen Ende ist ein „neuer“ Hersteller, der selbstredend den besten Lautsprecher, Verstärker oder Plattenspieler baut. In 99 von 100 Fällen sind es Eintagsfliegen, die wir Ihnen nicht vorstellen werden. Im Falle von Soulution sieht es allerdings vollkommen anders aus. Deshalb sind AV-Magazin-Redakteure sogleich in den Alpenstaat gereist, um das Unternehmen zu besuchen.
Schon bei der Einreise am Flughafen Zürich wird einem bewusst, dass die Schweiz zwar im Herzen Europas liegt, aber kein EU-Mitglied ist. Es scheint dem kontrollierenden Grenzbeamten genau deshalb eine große Freude zu sein, die hektischen Deutschen erstmal ein Stück an das ureigene Schweizer „Tempo“ zu gewöhnen. In diesem Land soll jemand schnelle Verstärker bauen?
Aber ja, denn nach einer guten Stunde sitzen wir im Besprechungsraum der Spemot AG, deren Name sich aus der Abkürzung von Spezial-Motoren ergibt. Seit Jahrzehnten werden hier Präzisionsmotoren in absolut professioneller Fertigung hergestellt. Aber wie kommt man genau an diesem Ort darauf, High End-Verstärker zu bauen? Lächelnd geben die beiden Geschäftsführer Roland Manz und Cyrill Hammer zu, dass sie schon seit Jahren dem Hobby hochwertiger Musikwiedergabe frönen. Außerdem arbeitet die Spemot AG schon lange als Schweizer Vertrieb des seriösen Magazins „hifi&records“ und der hochwertigen Verbindungskabel von HMS Elektronik.
Beim Hören etlicher Boliden-Verstärker amerikanischer und japanischer Produzenten entwickelte sich schließlich die Idee, einen Amp zu bauen, der die gehörten Leistungen deutlich übertreffen sollte. Von vornherein waren sich Manz und Hammer darüber im Klaren, dass eine derartige Performance nicht auf konventionellem Wege zu erreichen ist. Es musste folglich ein Entwickler mit ins Boot geholt werden, der bereits durch exzellent klingende Verstärker aufgefallen war. Was dann passierte, unterstreicht zum wiederholten Male den Satz des „zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu sein“. Denn der Start der Suche fiel mit dem wirtschaftlichen Ende des renommierten Deutschen Herstellers Audiolabor zusammen, deren Geräte die Spemot AG ebenfalls in der Schweiz vertrieben hatte. Die Gründe für den Konkurs mögen vielfältig gewesen sein, aber Produkt- und Klangqualität waren sicher nicht verantwortlich. Jetzt packten die Spemot-Geschäftsführer die Gelegenheit beim Schopfe und engagierten den kompetenten Entwickler Christoph Schürmann. Es war der Beginn der Operation „Soulution“. Ein Kunstwort, das aus der Kombination der englischen Wörter „solution“ und „soul“ entstand. Eben diese Mischung aus „Lösung“ und „Seele“ beherrscht Konstrukteur Schürmann. Er gehört zu den wenigen begnadeten Ingenieuren, die Hören und Messen gleichberechtigt existieren lassen. Inzwischen gibt es die Vorverstärker 720 und 721, letzterer hat keinen eingebauten Phonovorverstärker und den Endverstärker 710. In Kürze werden der erste CD-Spieler, ein separater Phono-Amp und mächtige Monoblöcke folgen. Es steht außer Frage, dass die Spemot AG, sprich Soulution alle Voraussetzungen erfüllt, um sich langfristig am Markt zu etablieren.
Mit anderen Worten, es darf beruhigt in die edlen Komponenten investiert werden. Vorher finden wir sicher heraus, ob sich die Anschaffung wirklich lohnt.