Interview mit Cyrill Hammer
AV-Magazin: Herr Hammer, können Sie uns kurz schildern, welche Aspekte beim Soulution-Projekt eine Rolle gespielt haben.
Cyrill Hammer: Ende der 90er Jahre haben wir das Haushaltsgerätegeschäft aufgegeben und uns in einem ersten Schritt nach Alternativen umgeschaut. Bereits seit 1997 waren wir ja offizieller Audiolabor-Vertrieb in der Schweiz und wir stellten schnell fest, dass wir in der Lage waren, hochwertige Unterhaltungselektronik zu vermarkten. Zeitgleich mit dem Ende von Audiolabor beschlossen wir, eine eigene Marke auf den Markt zu bringen. Ursprünglich wollten wir dabei unter 10.000 Euro je Komponente bleiben. Da wir von vornherein aber nur mit der Spitzenposition zufrieden gewesen wären, mussten wir die ursprünglich angepeilte Marke überschreiten.
AV-Magazin: Zu welchem Zeitpunkt haben Sie erkannt, dass die Klangqualität der Soulution-Elektronik extrem weit über dem Durchschnitt liegt?
Cyrill Hammer: Es war für uns eine ziemlich klare Angelegenheit, messtechnisch weit über dem Durchschnitt zu liegen. Das bedeutet, wir haben uns fast zwei Jahre nur über hochwertige Messapparaturen an den Endverstärker 710 herangetastet. Im Februar 2004 waren wir dann im Testraum eines HiFi-Magazins zu Gast. Dort waren auch alle renommierten Wettbewerber zugegen. Was soll ich sagen, wir sind nach diesem ersten richtigen Hörtermin extrem zufrieden nach Hause gefahren...
AV-Magazin: Wie kontern Sie den Vorwurf, dass die Zeit für Boliden-HiFi vorüber ist?
Cyrill Hammer: Wer maximale Klangqualität erreichen will, muss dafür maximalen Aufwand betreiben. Dass die Komponenten schließlich solche Ausmaße erreichen, ist deshalb logisch und konsequent. Aber auch dann gibt es noch Unterschiede bei der Verpackung. Bei den Soulution-Verstärkern sind keine Schrauben am Gehäuse sichtbar und wir haben uns für ein sehr geradliniges Design entschieden, was vom Erscheinungsbild anderer Produkte doch sehr positiv abweicht. Sie werden es nicht glauben, aber innerhalb kürzester Zeit nach Erscheinen unserer Endstufe 710 kam schon die Anfrage, wann wir denn mit Monoblöcken lieferfähig sind. Ich glaube, dass man Boliden heute in der Tat schwer verkaufen kann. Was allerdings möglich ist, ist der Verkauf klanglicher Faszination, die dann auch durchaus monumentale Ausmaße haben kann.
AV-Magazin: Wenn Kunden heuer nur nach Klangqualität kaufen würden, müssten Sie Soulution kaufen. Doch was gehört außer der Musikalität der Komponenten noch dazu, um Anwender vollständig zu überzeugen?
Cyrill Hammer: Sie haben Recht. Klangqualität ist ein wichtiges, aber kein alleiniges Kriterium des Kaufentscheids. In jedem Fall müssen Design und Verarbeitungsqualität überdurchschnittlich sein. Dann ist es sicher das Vertrauen in die Marke und die Menschen, die das Produkt fertigen. Des Weiteren gehört eine extrem klare und saubere Vertriebsschiene hinzu. Außerdem reicht bildlich gesprochen nicht eine Perle alleine, sondern man benötigt eine Perlenkette. Aus diesem Grund wird es von Soulution eine umfassende Elektronikpalette geben.
AV-Magazin: Natürlich interessiert uns, wann Sie eine zu den Verstärkern passende Digitalquelle präsentieren?
Cyrill Hammer: Ich verrate Ihnen schon, dass wir erste Tests mit einem CD-Spieler bereits durchführen und wir absolut zuversichtlich sind, dass wir das Gerät noch dieses Jahr präsentieren werden. Aber auch hier gilt, dass wir nur dann an die Öffentlichkeit gehen, wenn das Gerät perfekte Charaktereigenschaften hat.
AV-Magazin: Kommen Soulution-Interessenten bisher nur aus dem deutschsprachigen Raum?
Cyrill Hammer: Natürlich ist durch die Medienpräsenz der deutschsprachige Raum am stärksten in Sachen Nachfrage vertreten. Vollkommen überrascht wurden wir allerdings von der Nachfrage aus Asien, die in Ländern wie Taiwan, Korea, Indonesien, Japan und auch Hong Kong massiv ist und weiter ansteigt. Fakt ist, dass wir derzeit mehr Geräte fertigen, als ursprünglich geplant waren.
AV-Magazin:. Sie haben 2007 Soulution auf der CES 2007 in Las Vegas ausgestellt und Sie werden auch dieses Jahr wieder auf der HIGH END in München sein. Wie schätzen Sie die Bedeutung dieser Messe-Auftritte ein?
Cyrill Hammer: Für uns sind Messen exzellente Gelegenheiten, die Soulution-Produktqualitäten Endkunden, Distributoren und der Presse vorzustellen. Sie haben ja selber gesehen, wie stark der Andrang in unserem Ausstellungsraum auf der CES gewesen ist. Dabei bekommen wir als Hersteller auch immer wieder wertvolle Hinweise, die wir bei der Planung weiterer Produkte einfließen lassen können. Im Moment genießen wir bei Messen allerdings am meisten die vielen staunenden Gesichter und die darauf folgenden Komplimente über Klangqualität und Design der Soulution-Verstärker.