MAP I - Ready for Take Off
Zuerst absolvierte der MAP I einen Einsatz als reiner Stereovorverstärker. Für die Endverstärkung nutzten wir den bewährten Audionet AMP IV, der per HMS-Gran-Finale mit einem Pärchen Spendor S6 verbunden war. Clou des Aufbaus war aber die Integration des Dynaudio Subwoofers SUB 250. Denn mit Hilfe des MAP I kann ja die Trennfrequenz zwischen Aktivbass und Hauptlautsprechern bequem vom Sessel aus eingestellt werden. Als Quellgeräte dienten ein Clearaudio Plattenspieler Anniversary, der mit Unify-Tonarm und Discovery-Tonabnehmer bestückt war und ein Arcam-CD-Spieler. Mit dem ersten Test wollten wir herausfinden, wie sich die im CD-Player eingebauten Wandler zu denen des MAP I klanglich verhalten. Dazu legten wir Digital- und Cinchkabel parallel und starteten den Vergleich. Nach kurzer Zeit und wenigen Testscheiben war festzustellen, dass die D/A-Wandler im MAP I deutlich luftiger und präziser klingen als die des Players. Deshalb entschlossen wir uns, die Quelle lediglich als Laufwerk zu nutzen. Im Anschluss widmeten wir uns der Trennfrequenz zwischen den Spendor-Boxen und dem Dynaudio-Subwoofer. Schließlich landeten wir bei 63 Hertz. Unabhängig von Hersteller und Typ danken Lautsprecher es klanglich in hohem Maße, wenn sie von Frequenzen unter 60 Hertz befreit werden. In den meisten Fällen steigt die Präzision bei Stimmwiedergabe, die Räumlichkeit wird besser und man kann verzerrungsfrei mit deutlich höheren Pegeln arbeiten.
Realistischer Traum vom Klang
Genau das taten wir im ersten Schritt mit Händels „Feuerwerksmusik“, schmetternde Trompeten und kraftvolle Pauken bekamen wir zu hören. Großartig wie ansatzlos die Musik entsteht, da hinkt nichts hinterher, da fällt nichts auseinander. Warum fällt das beim Hören mit dem MAP I so deutlich auf? Die Antwort gibt der Wechsel auf einen hochwertigen Stereovorverstärker, der im klanglichen Vergleich deutlich abfällt. Nehmen wir Carmen Cuesta-Loebs fantastisches Album „Dreams“ und zwar das gleichlautende Titelstück. Was bei der Stereovorstufe sehr schön dargestellt wird, sind Abbildung der Stimme und Ausleuchtung des Raumes. Beim Zurückschalten auf den Audionet heisst es erstmal tief einatmen: das Klangbild gewinnt an Größe, die Stimme bekommt realistischeren Schmelz und die Rhythmusfraktion zieht plötzlich mit. Nach einem weiteren Versuch sind wir sicher, dass es im Bereich - und jetzt Achtung - zweikanaliger Vorverstärker in dieser Preisklasse äußerst schwer wird, die klanglichen Fähigkeiten des MAP I einzuholen!
Bei dem ganzen Spaß, den der smarte Bochumer mit Musik macht, sollte man nicht vergessen, dass er auch noch alles für´s Heimkino mitbringt.