Audionet - das Unternehmen
Wer das Ruhrgebiet noch aus Schulbüchern kennt, würde sich wahrscheinlich sehr darüber wundern, wie grün die Städte zwischen Duisburg und Dortmund inzwischen sind. Von rauchenden Schloten und drehende Rädern an Zechentürmen ist lange nichts mehr zu sehen - außer an Plätzen wie dem Bochumer Bergbaumuseum.
Unweit des stillgelegten Förderturms liegt der Firmensitz von Audionet. Hinter schlichter Backsteinfassade werden hier seit zehn Jahren exklusive Produkte gefertigt – und das in Zeiten, die besonderer Anstrengung bedürfen.
Wir erinnern uns: Seit 1995 wird der Ausbau und die Zahl von Großflächenmärkten für Unterhaltungselektronik stark vorangetrieben. Mit Hilfe gewaltiger Werbeetats gelingt es, Verkaufsargumente wie Klangqualität, Ausstattung, Markenware und Service dem alleinigen des niedrigsten Verkaufspreises zu opfern. Angesichts der vorhersagbaren Entwicklung hätte sicher so mancher gar nicht erst den Start in das hochwertige Audio- und Video-Business gewagt. Doch der studierte Volkswirt Thomas Gessler war sich darüber im Klaren, dass es zu jeder Entwicklung immer den Gegentrend gibt. Heisst es also einerseits, dass „Geiz geil ist“, lautet Gesslers Antwort „Geist ist geil“!
Während sich der kultivierte Manager um kaufmännische Angelegenheiten der Firma kümmert, leitet Bernd Sander die Entwicklung. Was auch immer die beiden in der letzten Dekade ausgeheckt haben, es trug maßgeblich zum mittlerweile weltweiten Erfolg von Audionet bei.
Audionet - die Philosophie
Schon mit der ersten Kombination, die aus Vorverstärker PRE I und Endverstärker AMP I bestand, gelang der Einstieg in den Markt. Schnell waren die Amps mit den Prädikaten schnell, präzise, räumlich und unvorstellbar kraftvoll versehen. Im Zuge der Entwicklungen des AV-Bereichs kamen nach CD- auch DVD-Spieler, der mehrkanalige AV-Prozessor MAP und passende Endstufen hinzu. Von Anfang an hat man sich in Bochum geweigert, bezüglich der Frage nach dem entweder High End oder Heimkino, einseitig Position zu beziehen. Beharrlich empfahl man, DVD-Spieler mit einer CD zu bestücken und sie gegen reine CD-Spieler gleicher Preisklasse zu hören. Wer dieser Empfehlung gefolgt ist, weiss, wie exzellent der Audionet-DVD-Player VIP mit CDs umgeht. Was im Falle von Quellgeräten noch verhältnismäßig einfach ist, wird bei Vorverstärkern zur Herausforderung. Denn in puncto Bedienung, Äußerem und Anschluss unterscheiden sich diese Geräte nicht so stark voneinander, wie beispielsweise ein röhrenbestückter Zweikanalvorverstärker von einem vollausgestatteten AV-Receiver. Wer die Aufgabe gestellt bekäme, diese Schnittstelle unter Beibehaltung höchster qualitativer Ansprüche zu vereinen, dürfte theoretisch nicht zu einer Lösung kommen. Praktisch sieht es freilich so aus, dass der MAP I genau diese Synthese schafft. Ob und wie etwaige Kompromisse dabei aussehen, wollen wir im Test herausfinden.