MAP I - der Klang und das Bild im Heimkino
Nachdem er so hervorragend mit Musik umgegangen war, musste er im Heimkino-Testraum zeigen, wie er mit sechs beziehungsweise acht Kanälen und der sehr viel komplexeren Bildthematik umgeht. Um dem Canton-Surround-Set richtig einzuheizen stand der Audionet AMP 7 bereit, dessen Qualitäten wir von Anfang an bei Lautsprechertests schätzen. Als Quelle fungierte ein Pioneer-DVD-Player, der sowohl digital als auch analog für die SACD-Wiedergabe mit dem MAP I verbunden war. Eindrucksvolle Bilder lieferte unser Referenz-Projektor via YUV-Verbindung sprich Komponente. Nach erneutem Kurzscheck des Systems starteten wir mit dem Klassiker „Jurassic Park“, um kurz darauf festzustellen, tausendmal gehört und gesehen und immer was verpasst. Da offenbart der smarte Prozessor plötzlich Details beim Ein- und Ausschalten der Elektrozäune, zeigt, wie eindrucksvoll sich Spielbergs Dinosaurier wirklich fortbewegen. Wahrscheinlich sind manche Heimkino-Vorführungen auf Messen oder bei Händlern deshalb so laut, weil man durch den hohen Pegel versucht, an akustische Kleinigkeiten zu kommen. Sensationell sind die dynamischen Fähigkeiten des MAP I, das heisst, die Sprünge zwischen leisen und lauten Passagen. Insbesondere wenn es aus ruhigen Szenen heraus plötzlich hektisch auf der Leinwand wird, sorgt der Audionet mit unbegrenzter Energie dafür, dass Geräusche, Stimmen und Filmmusik in gleichem Maße mitziehen.
Kino-Atmosphäre
„Am Rande des Wahnsinns“ befinden wir uns mit der von Renée Zellweger fabelhaft gespielten Bridget Jones. Von hervorragender Musik begleitet, kann man mit diesem Film schnell feststellen, ob Laufzeiten und Pegel wirklich genau sind. In unserem Testraum entsteht Kino-Atmosphäre - statt eines kurzen Testausschnitts schauen wir fast den gesamten Film. Dabei besticht vor allem die durchzeichnende Hochtonauflösung, die klar, brillant und sehr fein strukturiert ist. Wollte man es mit Geschmack vergleichen, müsste man sagen, es handelt sich um die optimale Prise Salz in der Suppe. Offensichtlich machen sich lange Entwicklungszeit und hohe Investitionskosten hier bemerkbar.
Weiter geht es mit der Live-(Er)Leben-DVD von Schiller und jetzt wir auch dem letzten klar, dass der Audionet MAP I audiophile Qualitäten besitzt, die es bis jetzt nicht einmal bei weit teureren AV-Prozessoren gab. Weitgefächert und klangfarbenstark trägt er die Synthesizer-Flächen vor, sorgt dafür, dass die Stimmenwiedergabe absolut authentisch klingt und verbreitet schließlich durch energetisches Taktgefühl absolute Live-Atmosphäre. Wer das mit eigenen Augen und Ohren nachvollziehen möchte, sollte mit dem Tracks „Zukunft“ und „Liebe“ beginnen.
Zum Abschluss gönnen wir uns noch den „Minority Report“ mit Tom Cruise. Das zehnte Kapitel spielt in einem Gewächshaus, während John Anderton den Ausführungen der Mitbegründerin von den „Minority Reports“ lauscht, läuft diese durch ihre Pflanzenwelt. Obwohl der Boden nicht im Bild ist, kann man genau hören, ob sie auf Fliesen oder blanker Erde läuft. Fantastisch wie der MAP I auch hier die Strukturen bis ins Kleinste auflöst ohne es dabei zu übertreiben. Von den rasanten Verfolgungsjagden fangen wir gar nicht erst an, unbarmherzig überträgt er die akustische Szenerie, wie kein AV-Prozessor vor ihm.