MAP I – Technik Teil 1
Schon der Einschaltvorgang verrät die Komplexität des MAP I. Dabei verrät das vierzeilige Vakuum-Floureszenz-Display, das es serienmäßig in blauer oder roter Farbe gibt, den jeweiligen Schritt des Startvorgangs. Als wir die Power-Taste das erste Mal drücken, lesen wir nach Ende des Startvorgangs: „Attention: Mains Phase Incorrect“. Was heisst das denn? Der Netzstecker steckt verkehrt herum in der Leiste. So liegt der AV-Prozessor nicht an Phase, wodurch die Potenzialspannung höher liegt als in der entgegengesetzten Netzsteckerstellung. Zwischen den miteinander verbundenen Komponenten der Anlage fließen dann Ausgleichsströme über die Signalkabel. Bisher musste man mit einer zeitraubenden Messung oder einem Hörtest die richtige Stellung herausfinden. Beim MAP I sitzt im Eingang ein Optokoppler zwischen Neutral- und Nullleiter, der dafür sorgt, dass der Besitzer im Falle der klangverschlechternden Steckerstellung informiert wird. Dann einfach Netzstecker um 180 Grad drehen und beim erneuten Einschalten bleibt der Hinweis aus.
Für den analogen Teil des Prozessors steht ein 100-VA-Trafo und für den digitalen ein ultraschnelles Schaltnetzteil zur Verfügung. Dem magnetisch geschirmten Ringkerntrafo folgen schnelle Gleichrichter. Sieht man sich die Platine genauer an, stellt man fest, dass an fast jeder Einheit eine kleine Stromspeicherung aus Elkos und MKP-Kondensatoren aufgebaut ist. Mit anderen Worten die verschiedenen Baugruppen haben ihren Energiespeicher direkt vor Ort. Dieser Aufwand wird mitentscheidend für die Qualität der Wiedergabe.
Durch die schmale Bauweise sind die Anschlussmöglichkeiten auf natürliche Weise begrenzt. Im analogen Bereich stehen zwei Paar Cincheingänge zur Verfügung, von denen aus Signale über Relais und Treiberstufen laufen. Für Puristen passiert das unter Umgehung aller digitalen Bausteine. Wer aber Schallplatte mehrkanalig hören möchte, braucht einfach nur den Dekoder zu aktivieren, um beispielsweise mit dts NEO6 zu arbeiten. Im Falle des MAP I lässt sich auch ein Plattenspieler direkt anschließen, wenn die optionale Phonokarte eingebaut ist. Mit diesem Gerät werden alte Schallplatten dann übrigens nicht effekthaschend aufbereitet, sondern sie gewinnen lediglich an atmosphärischer Ausdrucksstärke.